Ich empfehle mal, die Erwartungen an die fahrradfahrende Bade- und Boulevardsandale auf mindestens 2 Modelle umzusetzen.
Ich selbst trage möglichst nur Sandalen bei meinen Sommerausflügen und schleppe in der Regel 4 Paar verschiedene mit.
Zum Radeln an den Hängen braucht man harte steife Sohlen. Ob die Metallfetischisten nun Shimano nehmen - die Marke und der Preis -, oder die Hobbygärtner Crocodilclogs (die finde ich ideal zum Radfahren, obwohl ich sie selbst nicht verwende), oder irgendwelche abseitigen Zwerge Holzklapperlatschen nehmen: mit biegsamen Sandalen wie Teva kann man lang nicht so entschlossen die Berge stürmen per Pedal.
Möchte man dies allerdings fußläufig tun, sind die harten Garten- und Radkonstrukte zu klapprig, aus den Schlapfen rutscht man beim Bergwandern nach hinten raus. Das kann schon beim Schieben bergauf passieren (macht ja aber keiner). Außerdem gibts schnell Scheuerstellen durch das Rutschen beim Gehen.
Für fußläufiges Erleben also sind weiche Wandersandalen das Richtige, ich nehme welche mit Kautschuk-Elementen, die mich beim Hüpfen über die felsigen Abgründe am Gestein festsaugen. Zur Not kann man auch ein paar Meter radeln damit.
Den latent auftretenden Gestank der Plastikkonstrukte durch die dort wuchernden Bakterienrasen finde ich allerdings scheußlich.
In Leder- und insbesondere Holzsandalen hat man das nicht, besonders letztere sind absolut geruchs- pilz und bakterienfrei. Crocs sind auch bei weitem besser in dieser Wertung. Deshalb nehme ich die Wandersandalen wirklich nur im Gelände, oder wenn es abends zu kalt wird für ganz offenen Sandalen.
Schließlich nehme ich noch ein paar Schaumgummi-Latschen mit zum Duschen und Leben auf der Wiese. Die wiegen so gut wie nichts und haben auch kaum einen Ausdehnung.
Zum Schwimmen sind die aber weder gedacht noch tauglich, weil sie sich im Wasser verselbständigen.
Wenn ich Badeschuhe für die dalmatischen Seeigelküsten benötigen würde, empfehle ich mir, solche schweren Schlapfen am Strandladen zu kaufen und bei Abreise im dortigen Mistkübel zu deponieren statt ein Multitasking-Modell mitzubringen oder eigens Seeigelsandalen über die Alpen zu schleppen.
Zuletzt nehme ich sicherheitshalber noch zierliche italienische Lederschlappen für die Promenade mit. Mit denen kann man weder ins Wasser noch auf den Felsentrail noch aufs Rad. Nur Eitelkeit für braune Füße. Am Ende bleiben die doch immer in meinen Diskauntradtaschen.
* Das vorgeschlagene Teva-Modell mag unter Berücksichtigung der Weichheits- und Gestanknachteile möglichweise für die eine oder andere Nutzung taugen, aber es ist meines Blicks nach stinkhäßlich. Mode ist halt Geschmacksache und jeder wird halt in den Sandalen oder Radfußrüstungen wandeln, die behagen.