So, gestern war es endlich soweit - ich konnte mein neu aufgebautes Norwid Gotland abholen! Hier mal ein paar Bilder des Projekts und im weiteren Verlauf der aktuelle Zustand. Nähere Erklärungen könnt Ihr den Foto-Kommentaren entnehmen.

Zur Vorgeschichte: Ich habe das Rahmenset letztes Jahr gebraucht gekauft, nachdem sich der hier auch im Forum vor allem im Bereich Fahrradtechnik sehr aktive Erstbesitzer von dem Rad trennen wollte. Da ich schon längere Zeit die Möglichkeit der Nutzung eines Alltagsrades mit Riemenantrieb interessant fand, habe ich das Rahmenset kurzerhand gekauft und erst einmal bei mir eingelagert, bis ich Anfang des Jahres nach nettem Kontakt mit Norwid erfuhr, dass ich es dort würde neu pulverlackieren lassen können. Die Felgenbremsaufnahmen habe ich bewusst nicht entfernen lassen, um zur Not auch unterwegs noch Optionen zu haben. Die meisten Anbauteile sollten von einem meiner beiden Velotraum-Räder übernommen werden, sodass eigentlich nur alle Teile, die mit dem Riemenantrieb (aktuelle Übersetzung: 50/19) zu tun hatten, neu verbaut werden mussten.

Als zusätzliche Option habe ich mir dann aber auch den Umbau auf den SON-Nabendynamo mit Direktkontakt und den Einbau eines SON-Scheinwerfers mit Direktanschluss für Powerbänke oder elektronische Endgeräte gegönnt - so war das Rad übrigens beim Erstbesitzer auch ausgestattet.

Mein erstes Fazit: Das Rad fährt sich sehr schön und total geräuschlos, die Sitzposition ist angenehm und etwas aufrechter als beim Velotraum. Dadurch, dass der Vorbesitzer fast eine gleiche Körpergröße hat, passt das wirklich gut und ich hoffe, dass es mich noch lange im Alltag und auf Kurzreisen mit wenig Gepäck begleitet.

Hier mal die Bilder des Projekts:
Norwid Gotland mit Gates-Riemantrieb

Gruß
Martin

Hallo Martin,
Glückwunsch zum gelungenen Neuaufbau!
Kleine Anmerkung: Die Pitlock-Spannachse am Hinterrad solltest du noch mal drehen und - wie am Vorderrad - mit der Mutter nach rechts einsetzen. Sowie die vordere Spannachse etwas kürzen.
Bei der Rohloff solltest du bei der Spannachse auch auf das korrekte maximale Anzugsdrehmoment von 7Nm achten - sofern nicht bereits bekannt.

Ist es Absicht, das der Gepäckträger so stark nach hinten gekippt/geneigt ist?

Wieso hast du das Montana quer montiert? Die bessere Sicht auf die zu fahrende Strecke hat man doch eigentliche eher in der senkrechten Ansicht.

Die hinteren Ausfallenden hätte ich aber in Anbetracht der Korrosion an den hinteren Löchern ausgetauscht...

Da du ja nun auch Riemen fährst, kann ich dir empfehlen, gerade am Anfang, die Riemenspannung hin und wieder zu überprüfen. Mit diesem "Messgerät" - direkt vom Gates-Shop - kann man sehr einfach den Riemen auf die korrekte Spannung hin überprüfen. Bei anderen Händlern kann man auch mehr Kohle dafür hinlegen...

Hallo Markus,

danke für die Kommentare und Vorschläge zum Norwid.

Zu den Pitlocks: stimmt - das war gestern die Jungfernfahrt und war mir in der Euphorie wohl nicht aufgefallen. Maximales Anzugsdrehmoment war mir bekannt und kann ich dank Drehmomentschlüssel einhalten.

Zum Gepäckträger: Das habe ich so nicht wahrgenommen. Die oberen Streben verlaufen nach meiner Wahrnehmung parallel zum Boden. Ich guck mir das aber noch einmal genau an - Nachjustieren wäre ja kein Problem.

Das Montana habe ich von Beginn an immer im Querformat montiert, da ich gerne angezeigt bekommen möchte, was so links und rechts des Tracks zu sehen ist. In Fahrtrichtung hatte ich nie das Gefühl, dass ich zu wenig nach vorne wahrnehme. Ist halt wohl Gewohnheitssache.

Die Ausfallenden werde noch mal beobachten - sollte da mehr Rost auftreten, sind sie ja schnell getauscht. Bisher ist das ja sehr überschaubar.

Danke für den Tipp mit dem Riemenspannmessgerät. Ich wollte eigentlich die App zur akustischen Messung verwenden, aber so ein Gerät ist da sicherlich zuverlässiger.

Wenn ich etwas Passendes finde, würde ich gerne noch einen Steuersatz mit Lenkanschlag verbauen. Der alte Trickstuff passt leider nicht wegen des geringeren Durchmessers des Lenkkopfrohrs...

Viele Grüße
Martin

Hallo Martin,
Beim SON ist das maximale Drehmoment 8 Nm. sollte man auch drauf achten.
Viele Grüße
Detlef

es gibt auch noch eine günstigere, wahrscheinlich Vorgängermodell, Version. Nachteil ist wohl, dass der Riemen in der Waagerechten sein muss und keine Messung von unten möglich ist.

Hallo Martin,
ich fahre im städtischen Bereich, mit unklarer Wegführung (wenn ich nach einem gedanklich gemalten Track fahre) meist mit einer Zoomstufe von 80m oder manchmal sogar 50m, auf dem Land, bei Bahntrassen z.B., meistens mit 120m, manchmal wenn nichts ist, auch mit 200m oder 300m. Das was ich im Querformat auf dem Display bei diesen Zoomstufen sehen würde, sehe ich auch noch, wenn ich real nach rechts oder links schaue.

Das was du als Rost an den Ausfallenden bezeichnet hast, ist genau genommen kein Rost (Rost tritt eigentlich nur an eisenhaltigen Objekten auf, nicht aber an Alu), sondern Korrosion bzw. Oxidation. Wenn du die betroffenen Stellen reinigst und ein wenig gefettet hast (so denn was daran montiert wurde), dann sollte es eigentlich noch lange halten.

Die Befestigung vom hinteren Schutzblech ist eigentlich zu hoch - hattest du ja schon selber angemerkt - wenn du den Halter mit einem Stückchen Alu-Flachprofil, oder einer Augenschraube M5 (war evtl. am alten Velotraum für die Befestigung des vorderen Schutzblechs an der Gabelkrone verwendet worden) und 2 Sicherungsmuttern + 2 große U-Scheiben/Karosseriescheiben, kommst du damit deutlich tiefer.

Bei der akustischen Messung (= Schätzung) hat man einfach zu viele Unsicherheiten bzw. mögliche Fehlerquellen.

Handelt es sich um einen durchgehend gleich dicken Gabelschaft? Mit 1 1/8" oder noch mit 1"? Für 1" gibt es nix. Für 1 1/8 gab es mal kurz was von Acros, bzw. Velotraum hatte es auch mal kurzzeitig im Angebot. Man hat es aber wieder vom Markt genommen, da die Qualität bzw. Funktion doch nicht so hochwertig war. Ich habe ja vermutlich einen der allerletzten in Europa zu bekommenden Steuersätze von Acros über einen ziemlich komplizierten Weg bekommen können und auch immer noch montiert. Zum einen verdreht sich gerne mal der Anschlag - trotz ziemlich kräftig angezogener Schraube am Sicherungsring - auch verschlissen die Dämpfungsgummis relativ schnell. Diese kleinen Schaumstoffteile habe ich nach ca. 1 Jahr gegen selbst zugeschnittene Stückchen aus Gummiflachdichtungsmaterial ersetzt. Demnächst ist ein erneuter Wechsel angesagt.
Eine andere vernünftige haltbare (Nachrüst)Lösung, auf dem Qualitätsniveau von deinem bzw. meinem Rad, ist mir nicht bekannt.
Die Lösungen, wie sie bei toutterrain o. Idworx verbaut werden, benötigen einen Endanschlag, der fester Bestandteil des Rahmens bzw. des Steuerrohrs ist.
Die Steuersätze von Acros - wie z.B. dieser Blocklock ZS44 - benötigen ein Steuerrohr mit einem Innendurchmesser (!) von 44mm an der oberen Seite. Aufgrund des hier gegebenen größeren Durchmessers können auch die Dämpfungselemente größer gestaltet werden.
Dito bei Trickstuff.

Hatte hier https://www.rad-forum.de/showflat/N...mit_Acros_Block_Lock_Steuers#Post1231876 schon mal einiges dazu geschrieben.

Hallo Markus,

danke für Deine ausführlichen Hinweise. Das mit dem hinteren Schutzblech werde ich bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren. Die Augenschraube M5 habe ich tatsächlich noch vom Velotraum und werde sie dazu nutzen, das Schutzblech noch etwas näher am Reifen entlangzuführen. Falls das nicht klappt, hätte ich ja immer noch die Möglichkeit, herkömmliche Schutzblechstreben zu verbauen.

Die Ausfallenden werde ich auch mal reinigen und mit Fett konservieren - dann sieht das auch ästhetisch wieder gut aus. Da das Rad bei Nichtbenutzung im trockenen Keller steht und meist auch keinen Schlechtwetterbetrieb ertragen muss, mache ich mir um die Haltbarkeit keine Sorgen.

Der Faden mit Deiner Suche nach einem Steuersatz mit Lenkanschlag war mir bekannt - die Norwid-Gabel hat leider 1 1/8“ Zoll Durchmesser, sodass die wenigen Steuersätze mit Lenkanschlag auf dem Markt nicht in Frage kommen. Immerhin berühren die Bremsgriffe bei Umschlagen des Lenkers nicht das Oberrohr, aber ich möchte durch den Lenkanschlag auch ein plötzliches Umkippen des Rades vermeiden. Solltest Du noch eine Bezugsquelle für einen passenden Steuersatz kennen, dann schick mir gerne eine PN.

Der Trickstuff bleibt bei mir, damit das Velotraum für meinen Sohn aufgebaut werden kann - die meisten Komponenten dafür habe ich ja noch.

Viele Grüße
Martin

Hallo Martin,
reinigen und die vorhandene Korrosion entfernen, ja. Aber fetten? Dann lieber mit Klarlack überlackieren.

Bei dem Steuersatz ist nicht die Gabel bzw. das Schaftrohr das Problem - das ist auch an vielen aktuellen Modellen weiterhin 1 1/8" im oberen Bereich. Das "Problem" ist, das unsere Rahmen oben nur ein Einpressmass von 34mm (anstatt 44mm heutzutage vielfach bei semi-integrierten Steuesätzen) haben.

Wenn ich noch einen identischen Steuersatz von Acros finden sollte, oder sogar einen zweiten, dann bekommst du den zweiten.
Die Wahrscheinlichkeit dürfte aber noch geringer sein, als beim Eurojackpot die 120Mill. zu holen...

Hallo Markus,

danke für das nette Angebot - ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass der Steuersatz noch erhältlich sein wird.

Herr Pallesen hat mir nach Betrachtung der Bilder vom Rad jetzt erst einmal passende Unterlegscheiben für die Ausfallenden zugeschickt, weil er der Meinung ist, dass die Pitlocks ohne diese auf Dauer nicht genügend Klemmkraft haben könnten und sich lockern könnten.

Viele Grüße
Martin