Spätestens dann öle ich auch sparsam nach. Wobei erstes Quietschen noch keinen Entfettung an den entscheidenen Stellen bedeutet.Wenn ich es richtig verstehe, zweifelst du die "ewige" Werksschmierung an.
Ich habe, auch wenn diese gängige Ansicht durch leibhaftige Tourtests moralisch abgesichert zu sein scheint, ebenfalls große Zweifel.
Erstens ist da meines Wissens nie das Prinzip der Adhäsion berücksichtigt worden. Selbstverständlich zieht neues Öl, möglichst nicht bei Frost aufgebracht, in Hohlräume ein, es kann garnicht anders. (Wer jetzt bestreitet, daß es dort Hohlräume gibt, stellt sich selber ein Bein.) Beschleunigen kann man das, indem man ein Spräi mit das Eindringen fördernden, dann verdampfenden Zusätzen nimmt, wie zB Schloßöl.
Zum zweiten halte ich die Trennung von innen und außen für praxisfremd. Wenn die Kettenröllchen blank sind und die Kette anfängt, rasselnde Geräusche zu machen, erzählt mir niemand, daß sie innen noch lustig im Öl flutscht. Ich denke, man kan da sehr gut nach Gehör und Gesicht vorgehen. Die Kette in öltriefendem bzw in schwarzmatschigen Fettdreckmantel betreiben zu sollen, verlangt ja niemand.
Ich habe früher immer gerne die Kette in diesen Reinigungsgeräten versucht zu säubern (zuerst in Benzin, später hab ich Petroleum genommen), mehrere Durchgänge, klinisch sauber kriegt man sie nicht wirklich.
Irgendwann war mir diese Mordssauerei zu blöd und der Gestank zu arg. Fortan werden Kette gefahren und nachgeölt und wenn irgendwas anfällt, Umbau, Grundreinigung oder einfach eine gewisse Laufleistung, werden sie dem Alteisen zugeführt. Selbst eine DA kostet unter 30 Euro und ich habe nicht die Jahreskilometerleistung wie manche Vielstfahrer hier.