Verchromung ist ungeeignet, um Fahrzeuge im ganzjährigen Alltags- und Reisebetrieb dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Auch die beste Verchromung wird Seeklima, Winterbetrieb mit Salz und Lauge und sauren Regen nicht ewig standhalten. Als galvanisch verchromte Fahrzeugteile noch in Mode waren, wurde diese im Spätherbst mit Schutzlack abgedeckt. Und das war, als saurer Regen noch unbekannt und der Schnee mechanisch beräumt wurde. Frage mal einen Oldtimer-Autobesitzer, ob er das Fahrzeug im Winter bewegt...

Verchromung ist je nach Ausführung mehr oder weniger dauerhaft. Technische Verchromungen sind bedingt korrosionsbeständig, dekorative Glanzverchromung weniger.

Verchromt wird heute seltener als früher, weil wegen gestiegener Umweltauflagen die Kosten enorm gestiegen sind und bessere, preisgünstigere Alternativen vorhanden sind. Ausserdem ist ein korrekt ausgeführter galvanischer Schichtaufbau enorm teuer, weil zeitaufwendig (langsamer Verchromen=bessere Qualität), viel Handarbeit enthalten ist (Vorbehandlung, Zwischenbehandlung mit Handpolitur) und mehrere Schichten nötig sind (Kupfer-Nickel-Chrom, eventuell doppelt Chrom). Was in Folge dessen hierzulande verkauft wird, sind billig verchromte Teile aus Asien, ohne "Umweltproblem" und gerne auch eine dicke Schicht Chrom direkt auf dreckigen Stahl.

Verchromt hat man vor Jahrzehnten aus modischen Gründen, z.B. Hinterbauten und Gabeln an Rennrädern. Sah hat schön schlank aus, war aber schon damals umstritten. Festigkeitsverlust durch Wasserstoffversprödung oder so ähnlich...

Nickel allein war bis ca. 1930 verbreitet, weil billiger als Verchromen. Umweltbeständigkeit deutlich schlechter.

Verzinken ist galvanisch möglich als dünne Schicht. Optisch nicht attraktiv und auch nicht dauerhaft. Dauerhaft im Aussenbereich halten feuerverzinkte Stahlteile. Da ist aber die Schichtdicke so hoch, dass danach kein Gewinde und keine Passung passen wird. Und wenn Du Pech hast, verzieht sich der ganze Rahmen im heissen Zink-Bad.

Bei allen galvanischen Oberflächen gilt, dass sich ein kompletter Fahrradrahmen dafür schlecht eignet, weil die Form zu starken Unterschieden der Schichtdicke und Fehlstellen führen wird. Scharfe Kanten neigen später zum Abplatzen der Schicht. (Vorteil Pulverlack: Kantenaufwurf = Kanten besser geschützt sowie Ausgleich von Vertiefungen.)

Du magst keinen Rost? Rost ist auch ein Korrosionsschutz. Vernünftig wäre für mich ein Reiseradrahmen aus Stahl mit ordentlichem Pulverlack oder Aluminium mit Lack/Pulverlack oder Titan. Edelstahl liefert der Rahmenbauer Marschall, kostet aber und verträgt weniger Belastung als Stahl.