Verchromte Rahmen mögen bei guter Pfege viele Jahre schön und ohne Rost bleiben, ein wirklich guter Rostschutz unter widrigen Umständen ist aber keineswegs garantiert. Zudem ist man von diesem Verfahren im Fahrradbereich weggekommen. Der Aufwand des mehrschichtigen Verfahrens (Verkupfern, vernickeln, verchromen) und die aufwändige Vorarbeit (Polieren) sind zu zeitintensiv. Ausserdem erschweren oder verunmöglichen Umweltauflagen heutzutage eine wirklich gute Verchromung wie sie einst mal möglich war.
Galvanisch verzinken ist bei Fahrradrahmen unüblich. Bei diesem Verfahren ist das Problem (wie auch beim Verchromen) bei manchen im Rahmenbau verwendeten Vergütungstählen die Wasserstoffversprödung. Zudem wird die Schichtdicke sehr unregelmässig.
Feuerverzinken würde einen hervorragenden Rostschutz (auch im Inneren der Rohre) bringen, bietet sich aber eher für gröbere, schwerere und dickwandigere Konstruktionen an. Den ultimativen Schutz böte dann wohl die Feuerverzinkung plus Pulverbeschichtung.
Phospatiert werden Rahmen oft als Vorbehandlung vor dem Lackieren oder dem Pulverbeschichten. Kommt keine Grundierung auf's Geröhr ist sie als guter Korrosionschutz unabdingbar.
Nichtrostende Stähle halten auch im Rahmenbau vermehrt Einzug. Die meisten dieser Rohre sind aber im sehr dünnwandigen Bereich angesiedelt, ob dies für Trekkingrahmen angebracht ist sei dahingestellt. Manche dieser Legierungen wie beispielsweise Reynolds 953 sind auch nur bedingt "rostfrei", sollten also entweder trotzdem beschichtet werden oder mit möglichst glatter Oberfläche (am besten poliert) ausgeführt werden.
Die Preise der meisten erhältlichen rostfreien Rahmenrohre bewegen sich zudem bereits im Bereich von Titan.
Auch wenn heute Rost oft als grosser Feind betrachtet und das Auge vieler Konsumenten beim geringsten Anzeichen davon beleidigt wird ist er bei einem gut behandelten Rahmen selten ein echtes Problem.
Unterscheiden muss man m.E. insbesondere bei den Materialstärken: An einem massiven Ausfallende von sechs oder sieben Millimetern Dicke würde es unter den meisten Bedingungen mehrere Jahrzehnte dauern bis das ein substanzielles Problem wird. An besonders dünnen Hauptrohren ist es aber durchaus angebracht bei Anzeichen von Rost diesen zu stoppen.