und bei den konkreten Schadensbildern scheint ja auch die Ausführung der Segmentübergänge eine entscheidende Rolle zu spielen.
Genau dort befindet sich ja auch der gängige neuralgische Punkt eines jeden Gestänges, am Übergang.
Wie weiter oben geschildert wurde, wird die Verbindungshülse mit dem sie tragendem Segment gerne per Punktdeformation, oder anderweitiger Verpressung verbunden. Das hierdurch eine potentielle (Soll?)Bruchstelle entsteht, liegt auf der Hand.
Ideal Wäre wohl eine Verklebung und die Verwendung einer ausreichend elastischen Verbindungshülse.
Nun wäre der Arbeitsaufwand und damit der Kostenfaktor für eine Verklebung wohl ungleich größer, so daß ein solches Gestänge .. pfff keine Ahnung, ich sag mal Daumen mal Doppel-Pie, 5 Euro teurer wäre. 5 Euro Mehrkosten würden einen wohl nicht vom Kauf abhalten, aber sie könnten das Bestreben der Gewinnmaximierung seitens des Herstellers stören und die Zahlen"spezialisten" auf den Plan rufen "Daaaaaa können sie aber Kosten einsparen! Tun sie das nicht, senken wir ihr Rating..." (oder so ähnlich).
Brechende Gestänge gab es immer schon. Aber eine solche Häufung, geradezu systematischer Art, wie es hier so geschildert wird, an sowas kann ich mich nicht erinnern, wenn ich so 25 Jahre zurückdenke. Gut, da gabs auch noch keinen Internetaustausch, aber ich hatte damals nen guten Draht zu einem Globetrotter Mitarbeiter und von so etwas hat der nie berichtet. Nur das schon damals die günstigen Zelte und v.a. auch die Gestänge so billig waren, daß sie eben nicht repariert wurden, sondern am Stück in der Mülltonne landeten, was in HH zu einem nach-Zelten-und-Gestängen-containern führte.
Machen wir uns nichts vor. Chargenfehler führen in aller Regel nicht dazu, daß die Chargenreste direkt vom Markt genommen und vernichtet werden. Nein, sie werden solange großzügig und "kulant" für kostenlosen Austausch (Hachhh, die sind ja sooooo kulant - tolle Firma!) verballert, bis die Charge weg ist und dann hofft man darauf, daß die nächste Lieferung aus Fernost nicht so einen Murks darstellt.
Gestänge werden von Zeltherstellern nicht hergestellt. Die werden zugekauft. Ist ja billiger.
Billiger, aktuelle Erfahrungen dazu:
Ich habe letztes Wochenende meinem Bruder seine beiden Blindenstöcke repariert. An einem war mal wieder das Gummi kaputt. Läßt er das von einer ""Fach""firma machen, sägen die einfach die Spitze ab, anstatt kurz heiße Luft zu verwenden, um die mit Heißkleber fixiert Spitze zu lösen. Geht wohl nen paar Sekunden schneller und was kümmert die "Fach"firma die hierbei entstehenden Handhabungseinbußen von blinden Menschen.
An dem anderen Stock waren nach einem Unfall 2 Segemente eingebastelt worden, die in gar keiner Weise zum Stock passten und den Reservestock nahezu unbrachbar und gefährlich machten. Schlamperei auf höchstem Niveau. Aber was soll's, war wohl billiger. Ich habe die beiden Segmente mit den Resten eines ausgemusterten und aufbewahrten Stocks, binnen weniger Minuten ausgetauscht und der Stock war wieder voll funktionstüchtig.
Echt, ich würde solche "Facharbeit" den Spezialisten am liebsten hochkant in den *zensiert* stecken.
Und den Herstellern von serienmäßigem Schrott, die nicht mehr die Spur von Berufsethos haben, weil die Quartalszahlen doch um sovieles wichtiger sind, wünsche ich die Pest an den Hals. Es heißt dann ja gerne "der Kunde will das so" und "der Markt regelt das schon", oder am besten "das ist völlig alternativlos!" - dümmere und dreistere Lügen kann ich mir kaum noch vorstellen. Blanker Zynismus, aber ist halt billiger.