Zitat:
Man stelle sich nun einfach eine Gefällestrecke mit über 15 % vor und erkläre mir dann bitte, wie ich ohne meine Geschwindigkeit durch Bremsen zu regulieren um Kurven fahren soll?

Jetzt werden wohl die blutdrucksenkenden Präparate endgültig zur Bückware, doch Du klingst wirklich wie nie über das Bremsen nachgedacht. Regulierbremsen ist der Versuch, durch dauerndes Angelegthalten der Bremsen die Geschwindigkeit möglichst konstant zu halten. Genau das versuchen erstaunlich viele und man muss annehmen, dass es an den ungewohnten Verhältnissen im Gebirge liegt. Bei Kraftfahrzeugen bringt die dynamische Bremswirkung des Motors einiges und genau diese führt mit Abstrichen zu einer konstanten Geschwindigkeit im Gefälle. Bei Fahrrädern gibt es diese Möglichkeit nicht und genau deshalb empfiehlt es sich, die um 1900 bei den Alpenbahnen (ja, ich weiß, jetzt schnappen unsere Kraftfahrfreunde schon wieder nach Luft, weil sie ihr Tun für einzigartig und unvergleichlich halten, was es jedoch nicht ist) gemachten Erfahrungen anzuwenden. Nicht dauernd bremsen, sondern abwechselnd laufenlassen und dann wieder kräftig und weit runter bremsen. Damit entsteht, wenn man ein Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm erstellt, eine Sägezahnlinie. Das aber nicht, wie öfter vorgebracht, im Halbsekundentakt, denn das wäre wieder nur eine Variante des Regulierbremsens. Wenn das Gefälle tatsächlich 150‰ beträgt, dann hilft bei hohen Lasten tatsächlich nur Schleichfahrt. Solche Stellen sind aber selten, bekannt und in aller Regel auch nicht lang. Übliche Alpenpassstraßen liegen eher bei 100‰ und das ist mit der Kühlung durch anströmenden Fahrtwind eigentlich beherrschbar.
Ich kann auch überhaupt nicht zum wechselweisen Anlegen von Vorder- und Hinterradbremse raten. Die Bremsleistung von nur einer Bremse reicht in der Regel nicht und wegen der damit kleingehaltenen Geschwindigkeit kann die zweite Bremse nicht richtig abkühlen. Abwechselnd vorn und hinten ist letztlich auch nur noch eine Variante des Regulierbremsens.

Abkühlpausen bringen weniger als man annehmen möchte, weil eben das Anströmen fehlt. Die Pausen müssen also ziemlich lang sein und soviel Geduld bringt kaum jemand auf.

Mal was für Freund Avante: Der Wadenbeißer bist Du. Klartext und Fehler benennen hat mit »Sticheleien« nichts zu tun. Wenn Dir meine Nase nicht passt, dann nutze die Ignorierfunktion.