Dass Du die Brems- und Lösephasen an die Streckenführung anpassen musst, hatte ich als offensichtlich eigentlich vorausgesetzt. Als Einzelfahrer hatte ich da noch nie Probleme und in festgelegter Marschordnung bin ich üblicherweise nicht unterwegs. Die gut tausend Meter Talfahrt von Prionia nach Litochoro vorgestern waren jedenfalls trotz Haarnadelkurven keine besondere Herausforderung.
Das Problem beim Regulierbremsen ist und bleibt, dass regelmäßig versucht wird, eine Geschwindigkeit einzuhalten, die als fahrradüblich empfunden wird. Der Blick auf das gerne genommene Diagramm der Tandemfreunde zeigt, dass etwa zwischen 30 und 50km/h die größte Bremsleistung von der mechanischen Bremse aufgenommen werden muss. Davon, ausgerechnet ein Tandem soweit laufenzulassen, dass der Luftwiderstand alleine reicht, die Geschwindigkeit konstantzuhalten, war noch nie die Rede. Zumindest nicht von mir.
Außerdem, warum soll ich meine Erfahrungen negieren? Nur, um mit den Schafen zu mähen? Davon hätte niemand was und wir könnten den Laden zumachen. Sollte es bessere Methoden geben, dann einfach raus damit.
Um es mal ganz unmissverständlich zu sagen: Mit »Miesmacher« waren hier die gemeint, die bei der Erwähnung, das die Erfahrungen über den Bremsbetrieb auf langen Gefällestrecken von den Alpenbahnen stammen, gerne und regelmäßig einwerfen, man könne das mit einem Fahrrad nicht vergleichen. Argumente wurden seltsamerweise nie mitgeliefert, doch die physikalischen Gesetzmäßigkeiten gelten gleichermaßen. Dass die Haftreibung zwischen Fahrweg und Laufrad drastisch unterschiedlich ist, ändert am Prinzip nichts. Dass das Sägezahnbremsen auch was mit der Einlösigkeit und damit Erschöpfbarkeit der frühen Druckluftbremsen zu tun hatte, genausowenig.