Das Reiserad hat im Normalfall eine Menge Teile, die im Alltag unnötig sind, die man sinnlos spazieren fährt, die Verschleiß unterliegen und das Klaurisiko erhöhen. Gerade der Verschleiß im Alltag wird enorm unterschätzt. Im Endeffekt wird es so sein, dass du vor jeder größeren Reise erst mal anfängst zu bauen und Verschleißteile auszutauschen.
Und ohne vernünftige Schaltung wirst du mit dem Reiserad definitiv nicht glücklich werden, sondern in den Bergen (Norwegen) schnell frustriert sein. Wenn du keinen Spezialrahmen möchtest, dann bleibt eben nur die Rohloffnabe oder eine klassische Kettenschaltung.
Tipp: Motze dein altes Gudereit auf, nutze es für den Alltag, und investiere in ein richtiges Reiserad.

Gruß
Thoralf
Dem Tipp schließe ich mich an: Ein Reisrad mit, sagen wir z.B., 3x10 Kettenschaltung kann, was du brauchst, und kostet nicht die Welt. Ob Stahl- oder Alurahmen ist von der Stabilität her egal, eine Stahlgabel wäre mir persönlich lieber. Aber andere halten auch. Welche Bremsen du nimmst, ist an sich ziemlich egal, bremsen werden alle genug, wenn du zwischen V-Brake (da gibt es auch billige sehr zuverlässige), Magura und brauchbaren Scheibenbremsen wählst. Ich fahre mit allen 3 Bremstypen, am Reiserad reichen mir, auch über Norwegens Pässe, V-Brakes vollkommen. Die Magura HS 33 bremsen leicht stärker bei gleicher Handkraft, die brauche ich nur am Tandem, und dort v.a. wegen der langen hinteren Bremsleitung.
Zur Trennung zwischen Alltags- und Reiserad: Im Alltag werden Räder einerseits viel stärker verschlissen (wenigstens bei uns mit durchgehendem Einsatz auch bei Dreck, Streusalz und Schnee) als jedes Reiserad. Dafür kann ich am Alltagsrad Komponenten ziemlich bis an ihr Ende fahren, das geht am Reiserad bei Touren, wie sie dir vorschweben, nicht. Dann hast du mit einem einzigen Rad für alles das Problem, dass du vernünftiger weise vor der Tour viele Teile tauschen musst, um halbwegs störungsfrei ans Nordkap zu kommen. Danach liegen brauchbare, aber nur mehr eine gewisse Zeit belastbare Teile im Keller herum, oder vorzeitig im Altmetall. Dazu fehlt dir, wenn du gar kein anderes Rad mehr haben solltest, ein Rad während der Reparaturzeit. Die kann sich, wenn manche Teile bestellt werden müssen, durchaus dehnen. Daher plädiere auch ich für mindestens zwei Räder mit unterschiedlichen Aufgaben. Mir ist aber klar, dass es manchmal kaum möglich ist, zwei Räder unter zu bringen.
Am Alltagsrad kann man auch oft günstigere Teile montieren. So würde ich am Alltagsrad nie XT-Ketten fahren, weil sie alleine durch die Umwelteinflüsse einen vorzeitigen Tod sterben, da lohnt sich der Mehrpreis nicht.
Noch etwas: Ich würde mir, wenn ich die Rahmen- und Gabelfrage gelöst habe, mehr Gedanken über die Laufräder machen als über viele andere Komponenten. Stabile, tourentaugliche Laufräder lassen sich von günstig bis astronomisch teuer bauen. Aber der Preis und die edle Hersteller diverser Teile davon sagen noch nichts über die Tourentauglichkeit aus.
lg!
georg