Interessant, dass du das ansprichst. Mich haben nämlich ähnliche Gedanken zu meinem 'Bekehrungsfred' bewogen. Es gab mal eine Zeit, da sind wir auch schon viel Rad gefahren, es war mir aber ziemlich wichtig, das Ganze eher auf Low-Tech-Niveau zu halten. D.h schon taugliche Produkte, aber eben keine technischen Spielereien. Als wir Haltbarkeitsprobleme bekamen, kauften wir ein Rad, bei dem vieles auf Haltbarkeit getrimmt war. Das war zwar nicht billig, sollte aber (das war zumindest unsere Intention) frei von Eitelkeiten und rein für die Optik angebauten Dingen sein. Außerdem wollten wir ne eierlegende Wollmilchsau, d.h wir wollten uns selber beweisen, dass ein Rad für alles genügt. Tja zumindest in letzterem sind wir uns doch sehr untreu geworden und wenn man mir vom noch gar nicht allzulanger Zeit gesagt hätte, dass ich mich beim örtlichen Händler in ein Rennrad vergucke, das nun das genaue Gegenteil von praktisch und außerdem nicht gerade 'preis-wert' ist, hätte ich ihn für verrückt erklärt.
Ich habe das Rad übrigens nicht gekauft, weil es mir richtiggehend peinlich ist, dass ich überhaupt auf so ne Idee komme. peinlich

Ähnlich ist es mit anderem Zubehör. Ich kaufe zwar immer noch keine Edelsattelstützen oder Kurbelgarnituren, weil sie toll aussehen (interessiert mich einfach zu wenig), aber so einer superleichten Gore-Tex-Jacke bin ich auch nicht abgeneigt. Ebenso trage ich seit einiger Zeit Fahrradtrikots, obwohl es ein T-Shirt (von mir aus aus Funktionsmaterial) genauso täte. Usw. usw.
Fazit: ich habe die Balance auch nicht gefunden und tue viel, wofür ich mich im Grunde schäme.

Martina