Ampelsprint klappt *bei mir* schneller als mit dem Upright, weil man den Vorteil hat, schon in Startposition zu sitzen, ebenso ist der Wendekreis bei meinem Trike eher kleiner als bei einem Upright.
Den Eindruck hatte ich beim Scorpion nicht.
Das dauert auch ein paar Tage länger als eine Probefahrt. Ich kann mich noch gut an die Anfangszeit erinnern, da bin ich mit der Rohloff im ersten Gang angefahren und dann ging es beim Beschleunigen langsam hoch in den Gängen.
Derweil starte ich meist im dritten und gelegentlich im vierten Gang. Beim Beschleunigen drehe ich auf zwei Gänge weiter. Sofern ich auf Sprints aus bin und nur die Einkaufstüten-am-Lenker-Fahrer neben mir habe, stelle ich mich bereits in die Pole Position zum losspurten.
Der Wendekreis ist beim Scorpion mit über 5 Metern (äußere Spur) meist zu groß für ein Wendemanöver auf schmalen Wegen. Aber man nutzt die Gegebenheiten (Hügel zum kurz rauffahren und rückwärts runterrollen zum Wenden in zwei/drei Zügen) oder steigt eben ab. Ich erwarte aber auch gar nicht, dass ich wie ein Panzer auf der Stelle drehen kann.
Das scheint eine Frage der individuellen Vorlieben zu sein. In der Stadt mich in den Stau einreihen zu müssen, würde mir den Spaß am Radfahren vergällen. Gerade schneller und flexibler als per Auto in der Stadt unterwegs sein zu können, macht für mich den Reiz am Radfahren aus.
Wie Du es am Ende des Beitrags schon erwähnst: Es gibt verschiedene Vorstellungen und Ansichten. Wer sich wie der sinnbildliche Radkurier durch die Blechmassen schlängeln will, für den wird ein Trike nur hinderlich sein. Wer "einfach nur so" fahren möchte, für den bietet ein Dreispurer eine bequeme Alternative.
Wenn ich in Hamburg unterwegs bin, nehme ich auch oft die Radwege. Sind die zu schmal/verbaut/zugestellt/bevölkert nutze ich die Fahrbahn der Autos. Wenn mal ein Stau kommt, bin ich oft schon wieder auf irgendeinem Radweg. Man lernt auch hier mit der Zeit sich flink zu bewegen, was ich mir gelegentlich als Kritik anhören muss:
Bei einem Zweirad meckert kaum einer, wenn dieses durch die Menge düst - ist ja das gewohnte Stadtbild. Wenn ich mit meinem Koloss durch Straßen und über Wege flitze, tun einige der Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer schon recht pikiert und sehen mich als fleischgewordenen Kampfradler. Vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, aber durch das breite und tiefe Profil scheine ich bulliger und rasanter zu wirken als das normale Zweirad-Pendant, wenngleich ich behaupten würde, dass ein Trike durch seine Spurtreue und mit einem geübten Fahrer sehr viel sicherer durch den Verkehr gelotst werden kann.
Es kommt eben erst mit der Zeit... die ersten Wochen und Monate war ich auch sehr viel behäbiger unterwegs, inzwischen lass ich viele hinter mir. Und dabei bin ich immer noch ein freundlicher und zurückhaltender Fahrer.

Fazit: natürlich hat ein Trike nicht nur Vorteile (so etwas gibt es nicht), aber der entscheidende systembedingte Vorteil, nie die Füße runternehmen zu müssen und ohne Rumgeeier beliebig langsam fahren zu können macht es für mich zum eindeutig besseren Stadtrad.
Kann ich so unterschreiben. Man muss sich nirgendwo abstützen beim Anhalten, man kann lossprinten an der Ampel, wer mich schnell ankommen sieht macht flink Platz, wer nicht hört mich dank Klingel und Hupe und wenn es doch mal langsamer wird, dann ist auch das kein Problem.
Für die Bewohnerin der hektisch engen Innenstadt ist es hingegen nix.
Meiner Meinung nach fährt man auch kein Trike, um "blind" von A nach B zu kommen. Es ist Genussradeln auf hohem Niveau - trotz niedriger Position.

...selbst in der Stadt ist das möglich.