Hallo allerseits,
ich will mal hier ein paar Hinweise hinterlassen, wie man viel motorisierten Verkehr vermeiden kann. Ich bin letzten Mittwoch zum zweiten Mal über die Großglockner-Hochalpenstraße gefahren. Diesmal kam ich von Süden her, also aus Richtung Lienz. Meine Etappe ging von Winklern bis Zell am See. Das waren 87 km und 2100 Höhenmeter, unten 19 Grad, auf der Edelweißspitze 5.5 Grad. Ich hatte mich gefreut, dass es bei der Auffahrt geregnet hat. So hatte ich extrem wenig
Verkehr auf der Straße
Nun zu den versprochenen Hinweisen: Es ist eine gute Idee, den Iselsbergpass am Vortag zu nehmen. Die nicht ganz 600 Höhenmeter möchte man nicht zusätzlich zu den 2000 der Großglocknerstraße
Allerdings ist die B107 von Lienz nach Iselsberg ganz gut befahren. Ich bin dann einem Tipp aus der Brauerei am Markt in Lienz gefolgt: Bis Dölsach auf dem
Inn- Drau-Radweg bleiben und dann durch das kleine Nest Stronach fahren. Hinter Stronach hat man 200m Bundesstraße durch Iselsberg hindurch und findet anschließend erst links, dann rechts jeweils eine Kleinstraße an den Ferienhäusern vorbei bis zum Passschild hinauf. Alles super geteert. Zwar hat die Straße von Dölsach nach Stronach rauf abschnittsweise bis zu 18% Steigung, aber dafür haben mich dort nur 3 Anwohner überholt.
Über den gut ausgeschilderten Mölltal-Radweg kommt man mit 2-3% Steigung auf gutem Asphalt oder guten Split-Wegen verkehrsfrei bis auf 1100m an den Campingplatz 4km vor Heiligenblut hinauf. Danach sagt der Radweg, man soll die Bundesstraße nehmen. Man kann aber einfach auf dem Feldweg entlang der Möll bis Pockhorn bleiben, dort 50m den Wanderweg knapp unterhalb der Straße Richtung Mölltal-Klettersteig hinaufschieben (mal kurz 25% Steigung), und kommt dann bei Zlapp an der Hadergasse an dem kleinen Stausee raus. Die Straße führt nahezu verkehrsfrei hinter dem Stausee bis nach Heiligenblut.
Von Heiligenblut aus kommt man dann über die "Alte Glocknerstraße" von ca. 1150m bis auf 1900m rauf. Die Alte Glocknerstraße beginnt hinter der Talstation der Seilbahn in Heiligenblut und ist ausgeschildert, weils da ein paar Ferienhäuser hat. Bis zu den Ferienhäusern ist sie geteert, danach geschottert -- mit einem Trecking-Rad oder vielleicht auch Gravel-Bike fahrbar, Rennrad definitiv nein. Die Steigung war 10-12%, also auch nicht anstrengender als Straße. Man kommt dann in der Nähe vom Abzweig Richtung Josefshöhe hinaus. Ab dem Abzweig beginnen die Serpentinen der Großglockner-Hochalpenstraße, d.h., der Verkehr ist sowieso langsamer.
Google Maps kennt die Alte Glocknerstraße nur bis zu den Almhütten, aber wie gesagt: sie geht da mit ziviler Steigung weiter bis zur Straße rauf und ist fahrbar. Ich schreibe das hier, weil man im Netz kaum Informationen über deren Befahrbarkeit mit Gepäck findet. Ich war also darauf eingestellt, notfalls wieder runterzufahren, und entsprechend sehr positiv über die tolle, ruhige Strecke überrascht

Viele Grüße, Erik