Unabhängig von dem jetzt möglicherweise zumindest auf Teilstrecken bestehenden Engpass beim Fahrradtransport bliebe ja noch die Frage, mit welchem realistischen Zeitaufwand beispielsweise Thomas von seiner Haustüre bis zum Start der ersten Etappe auf Korsika bei durchgehender Verfügbarkeit von Radstellplätzen hätte rechnen müssen. Tagesfahrt bis zum Nachtzug, Nachtfahrt, weiter bis zum Fährhafen und Fährüberfahrt hätte in Summe sicherlich die von Thomas genannte Reisezeit von ca. 9 Std. mehr als deutlich überschritten. Da kann man doch recht schnell zu dem Ergebnis kommen, dass in solchen Fällen entweder das Flugzeug eine vernünftige Wahl ist. Oder man verzichtet auf solche Reiseziele.
Kommt auch drauf an, wo man wohnt. Als es noch den Nachtzug nach Nizza gab, bin ich mit dem Nachtug bis an den Fuß des Esterel-Massivs gefahren (nebst Nachzug ca. 1/2 Tag bis zum Nachtzug ab Stuttgart). Dann eine Tagestour mit Esterel-Massiv nach Nizza. Dort Spätfähre über Nacht nach L'Île-Rousse. Ankunft am frühen Morgen, die Marktstände wurde erst noch aufgebaut. Der Tageszeitanteil beschränkte sich also auf ca. 1/2 Tag.
Bei der Rückreise über Florenz bin ich ähnlich verfahren, wobei ich ein Rundkurs bei Florenz gefahren bin, der aber wgene extremer Winde weniger ergiebig war. Der Tageszeitverbrauch war eher noch geringer als auf der Hinreise, da ich gegen 10 Uhr in Stuttgart ankam, regulär wäre es soagr 9 Uhr gewesen. Nachteilig war, dass die Spätfähre ab Bastia nach Livorno etwas früher startete als die von Nizza - also war der Schlusstag in Korsika auch nicht ganz komplett.
Nach Korsika bin auch auch geflogen - das war 1999. Der Flug ging ab Frankfurt und nach Figari. Es war ein Spätflug, mit Verpsätung war es Mitternacht oder sogar später in Figari. Ich musste aber noch mit IC nach Frankfurt anreisen. Ich schätze mal, das war auch insgesamt ein halber Tag Reisezeit hin. Zurück weiß ich nicht mehr genau. Wenn ich mich recht erinnere, war aber mein gebuchter Zug weg, weil auch wieder Flugverspätung. Ich bin dann im nächsten IC mit Rad mitgenommen worden, obwohl ich dafür keine Radreservierung hatte. Das war wohl abgesichert, weil es ein rabattiertes Zug-zu-Flug-Ticket war (Fachbegriff ist mir entfallen), welches ich mit Flug im Reisebüro gebucht hatte.
1. Nebenbemerkung: Ich kann mich noch erinnern, dass es bei Zugfahrt nach Frankfurt Ärger im Radbteil des IC gab, weil es überucht war.
2. Nebenbemerkung: Das Beispiel zeigt auch, dass Flugverspätungen keinswegs selten sind - und sogar erheblich (1-2 Stunden). Das wird in den Diskussionen auch immer ausgeblendet und Verpsätungen bei der Bahn viel kritischer beurteilt.