Es gab Zeiten, da verband Verkehrsinfrastruktur nicht nur die Orte X und Y, sondern die Orte entwickelten sich erst durch ihre Erreichbarkeit. Redundante verkehrliche Lagegunst führte oft zu Stadtgründungen (zB München). Oder auch die U-Bahn-Linie Krumme Lanke in Berlin: Erst war die Erschließung, dann kam durch Ansiedelung der Freien Universität auch das Publikum. Oder auch, weniger schön, die schwedischen Möbelhäuser seit den 7oern in der Nähe von Autobahnkreuzen, produzierten Verkehr. Die Wege waren zuerst – das Angebot generiert die Nachfrage.
Regional- und Verkehrsplanung nur als Ableitung aktueller Nachfrage zu verstehen … nun ja, selbst achtspurig gibt's am Münchner Autobahnring oft Stau. Aber wem "Planung" aus ideologischen Gründen Teufelszeug ist, der "plant" eben die Verspätung beim MIV gleich mit ein und nennt das "Freiheit". Regional- und Verkehrsplanung nur als Absatzmarkt fossiler Industrie zu förden, führte zur jetzigen Insuffizienz unseres Infrastrukturangebots.