Ich stimme dir zu, die Geometrie spielt ebenfalls eine Rolle fuer die Flatterneigung eines Rahmens. Aber auch die Steifigkeit welche stets am sinnvollsten ueber groessere Rohrdurchmesser erreicht wird hat grossen Einfluss.
Ich bin keinesfalls ein Verfechter moeglichst fetter und schwartiger Rahmen, dennoch erachte ich die Erhoehung der Rohrdurchmesser oftmals als beste Loesung wenn ein nicht zu schwerer Rahmen entstehen soll.
Beste Gruesse
Manuel
Hallo Manuel,
ich hatte mich vor allem an deinen zuvor wenig sachlichen Ausdrücken wie "Fehlkonstruktion" gestört, deinen aktuellen Betrag kann ich so zu 100% unterschreiben.
Ohne jeden Zweifel ist die Vergößerung der Rahmenrohre (möglichst bei Abnahme der Wandstärke) eine gute und sogar recht einfache Möglichkeit die Steifigkeit zu erhöhen, was vor allem Vorteile bringt. Ich würde einen aktuellen Rahmen niemals mit den alten dünnen Rohrdurchmessern konstruieren/bauen, es sei denn aus Traditionsgründen. Dazu kommt, dass man gerade bei Alu damit materialbedingte Festigkeitsnachteile gegenüber Stahl gut ausgleichen kann, und noch eine vergrößerte Steifigkeit erlangt.
Wo ich eigenlich drauf hinweisen wollte ist folgendes:
1. Eine kompaktere Geometrie erhöht auch die Steifigkeit, aber deutlich weniger als z.B. größere Rohrdurchmesser.
2. Schwingungen (Rahmenflattern sind Schwingungen) werden nicht zwangläufig durch eine erhöhte Steifigkeit reduziert, im Gegenteil, es kann sogar auch mal zur Vergößerung der Schwingung kommen. Zur Bekämpfung von Schwingungen ist die Dämpfung des Material mit von Bedeutung, die u.A. von der Geometrie und etwas von der Bereifung des Rades bestimmt werden. Das ist übrigens einer der Vorteile von Carbon gegenüber Alu, Carbon hat eine höhere Dämpfung bei gleicher möglicher Steifigkeit. Insofern hat das Fahrverhalten nur zum Teil mit der Steifigkeit zu tun, wobei sie ein wichtiger Faktor ist.
3. Vermutlich war mein Versuch diesen Sachverhalt genauer darzustellen und nicht einfach von "weichem" Rennrahmen zu sprechen einfach zu differenziert.
Beispielweise fängt der HInterbau meines zum Reiserad umgebauten Rennrades bei deutlich reduziertem Reifendruck an im Takt mit der Trittfrequenz leicht zu Schlingern. Bei vollem Reifendruck ist das nicht der Fall. Eine genaue Erklärung für das Verhalten habe ich aber auch nicht.
Zur Zeit habe ich gerade eine Arbeit "am Wickel", bei der der Radarmast eines Containerschiffs nach relativ kurzer Zeit angerissen ist. Eine Aussteifung der Stützrohre (Vergößerung der Steifigkeit) führte wiederum zu Rissen an den gleichen Stellen. Nun versuchen sie den Mast weicher, also elastischer zu machen, die Erprobung läuft gerade.