habe ich auch gemacht, meine Feststellung ist folgende: Wenn ich nur mit Gepäck hinten fahre, dann kann ich, je nach Rahmen, nicht mehr wirklich freihändig fahren, (ansonsten hatte ich keine Probleme damit), da das VR zu wenig belastet ist. Den gleichen Effekt kenne ich aber auch von anderen Rädern, bei den Rennrahmen tritt das etwas verstärkt auf.
Von untererdimensionieten Röhrchen und Fehlkonstruktionen zu sprechen ist angesichts einer Lebensdauer im Reisebetrieb (und Alltagsbetrieb) von 20 Jahren und mehr "Unsinn". (wobei ich nicht bestreite, dass dickere Rohre die bessere Lösungen sind) Auch insofern hast Du recht, dass auch ich solch ein Rad nicht mit Gepäck von 50 kg fahren würde. Meine Belastung liegt nach einem Einkauf und mit vollem Wasser i.d.R. bei ca. 30-33 kg Gepäck, das ist auch nicht gerade wenig, früher habe ich noch etwas mehr mitgenommen.
Die länger beibehaltenen dünnen Rohrdurchmesser liegen nicht an den Muffen, denn im MTB Bereich waren die ersten Oversizedrahmen auch gemufft, Muffen gab es. Der Grund dafür ist zum einen die Tradition, des weiteren sind dickere Rohre schwerer da es nicht sinnvoll war Stahlrohre unter 0,4 mm Wandstärke zu verarbeiten, da man dann keine ausreichende Steifigkeit der Rohre bei Seitenbelastung (Z.B. gegen Stöße von der Seite) hat. Die Rohrdurchmesser der letzten Stahlrahmengenerationen sind schon vergößert, mein gemuffter !! Fagginrahmen hat z.B ein dickeres Unterrohr. Durch den Einsatz von Alu konnten dann die Rohre bei verringertem Gewicht mit größeren Durchmesser und Wandstärken realisiert werden.
Übrigens sage ich es nochmal, Stahlrennrahmen sind nicht "weich" (Es widerspricht einfach der Mechanik, wenn eine kürzere kompaktere Stahlrohrkonstruktion weicher sein soll als eine etwas größere und längere Konstruktion) im Vergleich zu ähnlichen Trekkingrstahlrahmen , sondern haben aufgrund der Geometrie und der geringeren Dämpfung (auch der Bereifung) ein nervöseres Fahrverhalten. Mein Hardo Wagner 26" Tracer ist aus klassischen Rennradrohr, hat das gleiche Gewicht und Rohrdurchmesser wie meine üblichen Rennrahmen und ist durch die andere Geometrie und die dickere Bereifung etwas ruhiger im Fahrverhalten.
Hallo Dittmar
Ich behaupte nicht, dass ein Rahmen mit geringerer Steifigkeit deshalb eine geringere Lebensdauer hat.
Der Grund fuer die geringen Rohrdurchmesser war durchaus auch die sehr eingeschraenkte Verfuegbarkeit von Muffen. Zum Glueck hat sich das dann etwas geaendert als die MTB's aufkamen, endlich war es auch moeglich groessere Rohrdurchmesser zu verbauen.
(Die enormen Einschraenkungen der Muffenbauweise bleiben aber erhalten, man ist in Durchmesser, Form und Winkel ziemlich festgelegt. Beispielsweise werden meist in saemtlichen Rahmengrossen dieselben Winkel beibehalten was aber nicht sinnvoll ist.)
Die Bezeichung "weich" stoert dich, dann reden wir eben von einer geringeren Steifigkeit.
Ein Trekkingrahmen mit denselben Massen und demselben Rohr ist selbstverstaendlich nicht steifer als ein Rennrahmen.
Das Guylaine WL (Columbus SPX) welches ich vor langer Zeit mal besass hatte an Oberrohr und Unterrohr 28.6 mm Durchmesser bei Wandstaerken von 1/0.7/1. Trotz der angeblich so ausgefeilten Geometrie war der Rahmen deutlich weniger steif und zugleich schwerer als mein derzeitiger 10 Jahre alter Reiserahmen aehnlicher Laenge mit je 31.8 mm bei den beiden Rohren und Wandstaerken von 0.9/0.6/0.9 mm.
Ich stimme dir zu, die Geometrie spielt ebenfalls eine Rolle fuer die Flatterneigung eines Rahmens. Aber auch die Steifigkeit welche stets am sinnvollsten ueber groessere Rohrdurchmesser erreicht wird hat grossen Einfluss.
Ich bin keinesfalls ein Verfechter moeglichst fetter und schwartiger Rahmen, dennoch erachte ich die Erhoehung der Rohrdurchmesser oftmals als beste Loesung wenn ein nicht zu schwerer Rahmen entstehen soll.
Beste Gruesse
Manuel