Moin,
nachdem ich nun ENDLICH Ultegra 6600er-Naben in 36 Loch ergattert habe, bin ich bei der letzten Entscheidung für meinen neuen Randonneur / Tourer / Commuter angelangt. Diese gestaltet sich als nicht so einfach. Ich wiege übrigens 72 kg, dazu kommen bis zu ca. 20kg Gepäck plus Kinderanhänger auf Tour (wobei der ja gewichtsmäßig nichts ausmachen sollte).
Vor ähnlichen Fragen stand ich auch, und berichte gern über meine Erfahrungen.
Gesetzt sind wie gesagt die Ultegra-Naben. Speichen wohl durchgängig DT Comps (oder Revos vorne?).
Vorn DT Swiss Revolution, hinten links DT Swiss Revolution, hinten rechts DT Swiss Competition. Differenzierte Speichen hinten bringen eine ausgewogenere Spannung, damit weniger Be- und Entlastungszyklen und damit weniger Ermüdungsbrüche.
Alternativ alles mit DT Swiss Alpine III.
Noch bessere Lösung: Sapim-Speichen, der Stahl ist etwas besser.
Reifenseitig kommen erstmal Conti GP 4 Season in 28mm drauf. Je nachdem, wie sie sich bewähren, kann ich mir vorstellen, auch mal etwas breitere Reifen (Vittoria Randonneur Hyper in 32 oder 35mm, evtl. auch mal Cross-Bereifung für leichtere Geländefahrten) zu montieren. Gebremst wird das Ganze mit Tektro RX-5 Mini-Vs. Nun zur Felgen-Frage. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, was ich da am besten montieren soll.
Mein Radladen sagt, dass ich lieber keine Open Pros nehmen soll, da die von der Mini-V zu schnell durchgebremst werden. Die Ceramic-Version indes ist mir eigentlich zu teuer. Außerdem scheint mir die 15mm Maulweite der OP etwas zu gering für die geplante Bereifung?
Ich bin lange Open Pro gefahren und sage: Finger weg für diese Anwendung!!!! Die Open Pro ist eine sehr gute leichte Felge für den Rennradeinsatz im Wettkampf. Die man aber auch öfter pflegen und nachzentrieren muss.
Fürs Trekking und Training allerdings etwas zu weich und zu wenig steif. Wenn Du einen Sorgloslaufradsatz möchtest, dann nimm keine Open Pro! Ich hatte ständig Speichenbrüche. Aufgrund ihrer hohen Qualität verformt sich die Felge zwar nicht plastisch, aber es ist nervig. Ich habe irgendwann aufgegeben.
Zur Maulweite: Auf jede Rennradfelde kannst Du problemlos 28er Reifen draufziehen. Die Crosser fahren sogar 35mm auf Rennradfelgen (inklusive mir). Ob das jetzt völlig sorglos ist, weiß ich nicht, aber es hab bisher immer funktioniert. Diese eher dünnen Reifen werden ja sowieso mit viel mehr Druck gefahren als ein MTB-Reifen, deshalb sollte das klappen.
Ich empfehle auf jeden Fall eine höherprofilige und damit steifere Felge. Ich selbst fahre die
Remerx Sunbow (geklebter Felgenstoß, sehr gute Qualität). Wenns noch steifer sein soll und das Gewicht nicht so die ganz entscheidende Rolle spielt, dann nimm
Rigida DP 18 oder
Remerx Taurus. Auch sehr gut ist die
DT Swiss 585, aber nicht in 36 Loch.
Gut, dann eben 17mm Maulweite. Da ist das Angebot recht gering. Salsa Delgado Cross oder Rigida Snyper würden sich anbieten, wobei die Snyper wegen des Gewichts eher ausfällt.
In 19mm gäbe es die Mavic A719 oder die Halo White Line. Diese beiden finde ich aber sowohl gewichtstechnisch als auch optisch eher grenzwertig.
Ich tendiere im Moment zur Salsa Delgado Cross als besten Kompromiss zwischen Gewicht, Stabilität und Dicke der Felgenflanken. Was meint ihr?
Danke und Gruß, C.
Die Salsa Delgado Cross hat für Dein Anwendung ein viel zu kleines Felgenprofil.
Ich glaube nicht, dass Du Dir einen Gefallen tust, wenn Du bei der Felge zu sehr auf das Gewicht guckst. Ich habe auch gemacht und bin belehrt worden. Lieber eine etwas schwerere Felge und dafür sorglos. Du willst ja mit Deinem ganzen Gepäck keine Wettkämpfe fahren, und ganz ehrlich: Bei Deinem Körpergewichtund der Zuladung spielt das eh keine Rolle mehr.
Die Rigida Snyper sieht das deutlich solider aus.
Wichtig: "steife Felge + nachgiebige Speichen" ist viel besser als "nachgiebige Felge + steife Speichen".