Bucht Ihr die Übernachtungen alle schon im voraus nach Erstellung der einzelnen Etappen vor der Tour?
Nein, haben wir noch nie gemacht.
Oder lasst Ihr Euch einfach treiben und bucht am Ende des Tages wo Ihr gerade ankommt? Und ist das nicht ein unkalkulierbares Risiko?
Das kommt sehr stark darauf an, wo du unterwegs bist, bei einer Wüstendurchquerung würde ich das z.B. nicht machen.

Im Ernst, die Unterkunftsdichte ist natürlich nicht überall gleich. Deshalb versuche ich, im voraus ein Gefühl dafür zu kriegen, wie es in der von mir bereisten Gegend wohl aussieht. Im Zeitalter des Internets ist das überhaupt kein Problem mehr, es gibt genug Seiten, wo man entsprechendes findet. Als es noch kein Internet gab, habe ich immer versucht, im Vorfeld überregionale Verzeichnisse zu bekommen (in Frankreich z.B. Logis de France) oder mich in den Tourist-Infos entsprechend einzudecken. Mit diesen Infos versorgt sind wir bisher immer einfach losgefahren.
Lohnt es sich bei den Tourist-Infos am Übernachtungsort ein Quartier zu suchen?
Kommt drauf an. In halbwegs übersichtlichen Städten in dichtbesiedelten Gegenden (wie z.B. in Deutschland) lasse ich mir in der Regel lieber ein Unterkunftsverzeichnis geben und suche selbst. Es sei denn ich habe das Gefühl, dass alles ausgebucht ist. In Gegenden, wo die Unterkünfte sehr verstreut liegen und man sie selbst nicht unbedingt findet bzw. nicht auf gut Glück hinfahren will, kann die Touristen-Info hilfreich sein.
Habt Ihr Tipps, wie man sonst ein Quartier macht (Hotel ist eh klar)?
Bed'n Bike gibt es ja leider nicht überall und unbegrenzt.
Augen offen halten, in einer Kneipe oder einem Laden oder zur Not jemanden auf der Straße fragen. Ein Smartfon mitnehmen und Google Maps o.ä. anwerfen. Geklappt hat es bisher immer, im Schnitt einmal pro Urlaub geraten wir irgendwohin, wo aus einem dummen Grund nichts zu finden oder alles ausgebucht ist. In solchen Fällen haben wir auch schon kurzfristig ein ursprünglich nicht geplantes Ziel angesteuert, weil wir uns sicher waren, dass es dort Übernachtungsmöglichkeiten gibt. In solchen Fällen ist auch vorher anrufen ganz clever, insbesondere wenn man merkt, dass es später werden könnte.
Ach ja und für mich die wichtigste Regel bei festen Unterkünften: sich kein allzu enges Preislimit setzen, das kann *sehr* frustrierend werden. In der Regel gleichen sich die Ausgaben wieder aus.
Martina, die in 20 Jahren Radreise bisher immer was gefunden hat