Wie so oft, erstmal haben und dann ein Stück weg damit.

Pläne in diese Richtung gab es schon öfter, draus geworden ist nichts. Erlebt habe ich nur den einmal in der Woche verkehrenden Kurwagen Moskau–Madrid 1993. Davon hatten wir im mitteldeutschen Raum mangels Verkehrshalt aufgrund der falschen Tageszeit nichts.
Technisch wäre ein Betrieb bis Barcelona seit zwei Jahren kein Problem mehr, weil die Regelspurverbindung hergestellt ist. Es fanden sich aber immer wieder Gründe und Vorwände, die durchfahrende Reisezüge abgesehen von einigen Hochgeschwindigkeitszügen, von denen wir auch nicht viel haben (weil es mal wieder nur um Paris geht), verhindert haben. Die RŽD wollte ihre Kurswagengruppe zur Côte d'Azur mit den Luxusschlafwagen nach Spanien verlängern. Bisher ist das eine reine Prestigeveranstaltung. Erst möchte ich sehen, das mehr draus wird. Die meisten europäischen Betreiber wollen keine Nachtzüge mehr, zumindest keine, die diesen Namen auch verdienen. Die Versuche mit den Triebzugeinheiten, die auch am Tag verkehren, waren (verständlicherweise) alle nicht erfolglos und echte Schlaf- und Liegewagen kann oder will man tagsüber nicht einsetzen. Derzeit geht der Trend tatsächlich dahin, dass bei Fahrten über etwa 18 bis 20 Stunden Fahrzeit eine Zwischenübernachtung nötig wird. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass man die Reisenden damit zu den Flughäfen treibt. Fahren und dabei Liegen ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass nur Schifffahrt und Eisenbahn bieten können. Die Führungskräfte wollen das derzeit nicht wahrhaben.