Stimmt es eigentlich das Stahl ein bißchen Komfortabler ist da es ein bißchen federt und nicht so Brettsteif ist wie Alu?
Wenn man zum Vergleich wirklich geringdurchmessende Filigranröhrchen aus den 80er Jahren nimmt, also im Kleinfingerformat, möglichst nicht gerade aus Billigstahl, und das dann mit einem Coladosenrad ala Cannondale/Klein der 90er Jahre vergleicht, wird man schon auch beim Fahren Unterschiede feststellen.
Liegen die Extreme aber weniger weit auseinander, schrumpfen die Vorteile gegen Null zusammen. Ausweichen kann in Längsrichtung sowieso nur die Gabel und evtl die Stütze. Das Rahmenvieleck ist gerade deswegen so erfreulich, weil es eben nicht längselastisch ist.
Die Seitensteifigkeit ist dann die Kehrseite der Medaille. Hier tritt man so komfortable Rahmen der früheren Jahre ordentlich zur Seite, bevor die sich genötigt sehen, diese Krafteinwirkung an den Antrieb weiterzugeben.
Fazit: jede nennenswerte Vergrößerung des Luftvolumens in den Reifen und erst recht jede Federung übertrifft die Möglichkeiten des Rahmengabelsets um ein Vielfaches. Einer extrem elastischen Stahlgabel gebe ich max 3 cm Ausweichung nach hinten beim Überfahren von Hindernissen, davon kommt in der Höhe höchstens 1 cm an.
Eine durchschnittliche Stahlgabel neuerer Bauart mit meist über 1000 g Gewicht dürfte kaum mehr als 1 cm horizontal nachgeben, davon bleiben dann bei sehr wohlwollender Betrachtung 3 mm vertikale Nachgiebigkeit übrig. Ich habe am Reiserad eine 120er Federgabel montiert, davon kann ich auch bei Abzug des sags mindestens 9 cm nutzen.
Mehr braucht dazu nicht gesagt zu werden, zumindest von mir nicht.