Die Angst hat weniger etwas mit der Beherrschung der Kulturtechnik Umgang mit Hund zu tun, sondern Ängstlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal. Und Du wirst nicht deswegen mehr von Hunden gebissen, sondern deine Bewertung der einzelnen Ereignisse ist eine andere als bei jemanden der weniger Angst hat.
Deine Angstphilosphie scheint mir nicht ausgereift. Immerhin gibt es unter den radikalen Hundehassern solche, die tatsächlich zu einem Messerkampf mit einem Hund bereit wären. Das spricht nicht gerade für Ängstlichkeit. Ggf. könnte ich damit leben, wenn du statt "Angst" "Phobie" schreiben würdest. Den proportionalen Zusammenhang, den du vermutest, würde ich aber auch dann bestreiten.
Ich habe auch eher eine Haustierphobie - ich halte grundsätzlich wenig von Haustieren, sofern sie nicht als Nutztiere i.e.S. gebraucht werden (Landwirtschaft - dazu zählen dann auch Hunde eines Schäfers, obwohl die mir gegenüber als Radler auch öfters unliebsame Äußerungen machen). Und vor Katzen, Hamstern usw. habe ich wohl keine Angst, oder? (Gut, da gibt es auch weniger Mordgelüste...) - Anm.: Ich hatte mal Eidechsen im Terrarium, lehne aber auch das aus heutiger Sicht ab.
Übrigens: Ich hege auch immer wieder Mordgelüste gegenüber agressiven oder oberlehrerhaften Autofahrern. Bisher habe ich diesen Gelüsten allerdings noch nie freien Lauf gelassen. Mit Angst gegenüber Autofahrern hat das allerdings nichts zu tun. Im Gegenteil, ich halte mich für einen rechten furchtlosen Straßenradler. Gerade daraus erwachsen wohl auch die verstärkten Mordgelüste. Also eine genau umgekehrte Relation wie von dir angenommen: Je radikaler, desto furchtloser.
Wie man sieht, deine Theorie steht auf schwachen Beinen ohne Hand und Fuß - oder ohne Pfote und Kralle, wie der Tierfreund sagen würde.