Wenn sie aber einfach Rufen "Wasti aufpassen" und der Hund schaut nicht mal zurück, dann ist völlig klar das sie zu faul oder unfähig sind, ihren Hund zu erziehen und mit Wasti eigentlich mich als Radfahrer meinen, der aufpassen soll. Wenn der Hund aber völlig unkontrollierbar Joggern, Kindern und Radfahrern nachrennt dann muss er eben solange an die Leine, bis er richtig erzogen ist und nicht andersrum, das alle Mitmenschen anhalten müssen, bis man vom Hundehalter vom Hund erlöst wird.
Hallo,
da hast Du selbstverständlich recht - wer einen Hund nicht unter ausreichender Kontrolle hat, der sollte ihn in entsprechend gelagerten Situationen per Leine od. Griff am Halsband kontrollieren. Ich hatte lediglich zu bedenken gegeben, dass man einen Hund nicht "erziehen" kann indem man ihn von allen Situationen fernhält. Natürlich muss man viele Dinge zunächst auf einem geschlossenen Gelände trainieren (ganz am Anfang sogar nur in der Wohnung), aber um einen Hund auf der Strasse kontrollieren zu können muss ich früher od. später auch DORT mit ihm üben, sodass Gehorchen in allen möglichen Situationen für ihn "NORMAL" wird und er dadurch kontrolliert werden kann. Das ist keine Theorie - sondern eine praktikable Vorgehensweise. Wenn jemand natürlich kein Interesse daran hat seinen Hund auszubilden und sich damit zu befassen, dann sollte er sich keinen Hund anschaffen. Dem Hund durch dauerhaften Leinenzwang und Wegsperren den Umgang mit Menschen praktisch nicht zu ermöglichen ist NICHT in JEDER Situation möglich und auch nicht sinnvoll, da es Agressionen durch fehlende Sozialisation fördern würde. Das würde das Verhältnis Mensch/Hund noch mehr schädigen und letztlich das Existenzrecht der Hunde in Frage stellen. Ich kannte einen Hund, der hatte offensichtlich eine schlechte Sozialisation in der Welpenzeit. Als er größer wurde ließ er sich deshalb kaum ohne Leine führen, was dazu führte, das man ihn dauerhaft an die Leine nahm. Da aber durch die Leine der Drang seine Umwelt kennenzulernen nicht abgeschafft wurde zog er bald. Sei es durch Unwissenheit od. Interessenlosigkeit - man hat ihm das Ziehen nicht abtrainiert und nachdem es sich verstärkte kam als logische Folge das Stachelhalsband. Die Leinenagression verstärkte sich dadurch, da der Hund nun seine Neugier mit Schmerzen bestraft fühlte. Der Hund kann logischerweise nicht schlussfolgern, dass das Ziehen an der Leine "schuld" ist an den Schmerzen. Er will zum Radfahrer, verspürt den Schmerz und Schuld ist das was er sieht ... nämlich der Radfahrer. Genauso verhält es sich bei Kindern, anderen Hunden, Autos. Ende für den Hund! Natürlich muss man so einen Hund dauerhaft kontrollieren, aber wehe er kommt mal raus aus seinem Gefängnis od. er kann sich losreissen. Bei einer vernünftigen Sozialisation wäre ALLES anders gelaufen - für ihn und evtl. auch für seine Umwelt. So steht hier sein Existenzrecht auf dem Spiel. Wie gesagt wollte ich nicht dafür plädieren, dass Hunde nicht gehorchen müssen, ich denke das kommt auch rüber. Dass das nicht in jeder Situation gelingt und es keine 100%igen Garantien gibt ist, denke ich, auch klar.
Tschüss Ralf
"Die Welt..." sagt im Aquarium der Vaterfisch zu seinem Filius, "Die Welt ist ein großer Kasten voller Wasser!"