Und, dass ein Radfahrer von einem Hund während der Fahrt wirklich gebissen wurde hat hier im Forum - soweit ich das verfolgt habe - noch keiner erlebt. So unglaublich häufig scheint das nicht vorzukommen.
Dann will ich das ändern (vermutlich habe ich es aber schon geschrieben): Nicht auf Radreise - auch vor meine Radreisezeit als solches, hat ein Hund (ich glaube, ein Pudel) an meine Wade zugeschnappt. Es war in Konstanz auf einem gemeinsamen Geh-/Radweg, der vom Industriegebiet raus führt (am Schilf vorbei Richtung Reichenau, Allensbach etc.). Der Hund war in Begleitung von Frauchen/Herrchen. Dass der Zahnabdruck bis auf mein Wadenfleisch durchgedrungen war, hatte ich im selbigen Moment nicht bemekrt - erst später zu Hause. Ansonsten hätte ich die Halter mehr in die Pflicht genommen.
Dass es nicht häufiger vorkommt, hängt wohl auch mit den Abwehrmaßnahmen zusammen. Ich kann nicht wirklich vorher sagen, ob der Hund evtl. zuschnappt oder nicht. Insofern halte ich die Aussage "Der Hund will nur spielen" nach wie vor ein Abschieben der Verantwortung durch den Halter und nicht für akzeptabel. Leider gehen auch einige Kindertodesfälle durch Hund auf diese verharmlosende Haltung zurück.
Tatsächlich sind die meisten Begegnungen harmlos. Ich habe auch schon genügsam friedlich mitlaufende Hunde gehabt und dergleichen mehr. Ich habe auch treuen Hundeaugen nicht immer verwehren können, einen Knochen zu geben - sogar noch letzten Samstag trotz negativer Erfahrungen vorher. Das schließt aber nicht aus, unverantwortlich wild werdende, frei laufende Hunde anzuprangern - und zwar mit der Androhung von ernsten Konsequenzen. Ich habe oben geschrieben, dass Hunde sogar so einen anspringen können, dass man mit dem Fahrrad zu Fall kommen kann. Dann spielt es keine Role, ob der Hund noch zusätzlich zubeißt oder nicht. Das geht einfach nicht, das sei jedem Halter ins Stammbuch geschrieben!!! Als Radfahrer stehe ich zudem unter körperlicher Anspannung, bergauf fließt nun mal Schweiß und da habe ich kein Faible für prekäre Hundesituationen. Es kann dann von mir auch niemand die höchste Stufe der Gelassenheit erwarten - egal wie oft hier immer wieder diese Verständnisrolle eingefordert wird.
Auch die angesprochenen regionalen Unterschiede spielen eine Rolle. Je mehr man von viel frequentierten Regionen weggeht, desto eher findet man auch freilaufende Hunde - weil sie dort weniger überfahren werden, weil sie ein große Fläche bewachen sollen - auch weil mancherorten keine Radler erwartet werden. So wirst du nie freilaufende Hunde an einer Radpassstraße wie dem Tourmalet finden - sehr wohl aber an wenig besuchten kleinen Pässen. Es mag sein, dass es entlegen wohnende Bauern oder Hirten nicht interessiert, was ihr Hund tut. Ich kann diese Gleichgültigkeit allerdings nicht teilen. Ggf. muss der Halter daraus ernste Konsquenzen ziehen. Es wäre besser, er würde sich vor einer Eskalation darüber Gedanken machen. Denn der Gedanke, agressive Abwehrmittel bei der nächsten Reise einzupacken, hat sich bei mir wieder verstärkt.